„Zusammen gegen ihre Repression“ – Demonstration zieht durch Connewitz5 Minuten Lesezeit

Am 04. Februar 2022 zogen 500 Antifaschist*innen lautstark durch Leipzig-Connewitz. Anlass waren die Hausdurchsuchungen bei Linksradikalen in der vergangenen Woche.

Über 100 Beamt*innen durchsuchten nach Anordnung der Staatsanwaltschaft Leipzig und der Generalstaatsanwaltschaft Dresden am vergangenen Mittwoch mehrere Privatwohnungen im Leipziger Stadtteil Connewitz. Dabei ging es um die Nachverfolgung von mutmaßlich politisch motivierten Straftaten, wie Sachbeschädigung und Brandstiftung an einem Baustellenfahrzeug im Jahr 2019. Bei der Durchsuchung, angeordnet durch die Generalstaatsanwaltschaft Dresden, geht es um 2 Verfahren wegen Strafvereitelung im Zusammenhang mit dem „ANTIFA Ost“-Gerichtsverfahren. Dabei kam es zur Durchsuchung von Privatwohungen, Beschlagnahmungen technischer Geräte und einer DNA-Entnahme.

„Es überrascht kaum, dass sich die Soko LinX jeden noch so kleinen Vorwand zu Nutzen macht, um uns anzugreifen. Gerade Connewitz ist in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus gerückt, weil dort ein breiter und vielfältiger Widerstand seit Jahrzehnten entstanden ist und dem bürgerlichen Staat auch zu schaffen macht. […] Es sind harte Zeiten, welche wir nur gemeinsam, solidarisch und kämpferisch durchstreiten können. Also lasst uns Seite an Seite stehen und unsere Wut ihrer Repression entgegensetzen.“

Soli Antifa Ost
Bild: LZO

„Die Geschichte der Repression gegen Linke in Leipzig und gerade in Connewitz ist sehr lang. Folgen für Polizei und Justiz hat die zum Teil rechtswidrige Praxis, mit schweren Grundrechtseingriffen, in Sachsen nicht.“

Aufruf zur Demonstration (Quelle: la-presse.org)

Kurz nach Beginn der Demonstration ging am Startpunkt auf dem Herderspielplatz ein Feuerwerk in die Luft, während der Demo wurden mehrere Rauchtöpfe und Bengalische Feuer gezündet. In der Wolfgang-Heinze-Straße kam es zu vereinzelten Sachbeschädigungen. Auf einen Neubau wurden Steine geworfen, Teilnehmer*innen skandierten „Yuppie-Schweine raus aus dem Viertel“.

Laut Polizeiangaben verlief die Demonstration überwiegend friedlich, jedoch soll eine Beamtin verletzt und im Krankenhaus behandelt worden sein.

Die Polizei hielt sich während der Demonstration weitestgehend im Hintergrund und filmte den Zug kontinuierlich mit mehreren Kameras ab. Nach Ende der Demonstration zerstreuten sich die Teilnehmer*innen. Auf Grund einer polizeilichen Maßnahme gab es anschließend eine kurze Spontandemonstration durch die Simildenstraße, die jedoch an der Kreuzung zur Brandstraße von der Polizei gestoppt wurde und sich auflöste.

Für den nächsten Freitag haben die Organisator*innen um 18 Uhr am Herderpark zu einer erneuten Demonstration gegen polizeiliche Repression aufgerufen.

LZO Redaktion

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