Wenig Inhalt, viele Pfeifen4 Minuten Lesezeit

Wie jeden Montag lief am 5. Dezember eine rechte Demonstration unter Anmelder Christian Klar durch die Straßen Geras. Die Demonstrationen am Montag starteten als Protest gegen die Coronamaßnahmen und sind mittlerweile bei Hetze gegen Geflüchtete und gegen die sogenannten „Mainstreammedien“ angekommen.
Dabei verringerten sich die Zahlen in den letzten Wochen immer mehr. Während letzte Woche noch etwa 740 Menschen an der Demonstration teilgenommen hatten, waren es in dieser Woche nur noch knapp 500.

Bild: Provinz Report


Viel Inhalt wurde den Teilnehmer*innen nicht mehr geboten. Bis auf kurze Reden von Neonazi und Anmelder Christian Klar gab es kaum inhaltliche Beiträge.
Nachdem der Aufzug gestartet war, wurden aus dem Lautsprecher aufgenommenen Forderungen abgespielt. Durch das Pfeifen der Teilnehmer*innen und der lauten Trommelgruppe war jedoch kaum etwas zu verstehen.

Die Spitze der Demonstration wurde von Klar mit einem Lautsprecher in einem Bollerwagen und mehreren Fahnenschwenkern mit Wirmerfahne, umgedrehter Deutschlandfahne und Russlandfahne gebildet. Auf Schildern wurde außerdem gegen die USA und eine angebliche „Asylflut“ gehetzt. Zwischendurch lief Musik unter anderem ein Lied der antifaschistischen Band „Die Toten Hosen“, während Reichsflaggen im Wind wehten.

Bild: Provinz Report


Nach etwa 300 Metern bogen die ersten Teilnehmer*innen auf den Weihnachtsmarkt ab und schlossen sich nicht weiter dem Aufzug an. Wenn man beachtet, dass vor wenigen Wochen noch mehrere tausend Menschen an den Protesten teilgenommen haben, dann zeigt sich hier ein deutlicher Abwärtstrend. Dieser lässt sich bundesweit bei gleichartigen Demonstration in ganz Ostdeutschland beobachten.

Gründe für die geringe Teilnahme sind vermutlich auch die ständigen Lügen, die Anmelder und Organisator Klar den Demonstrant*innen auftischt. Immer wieder sprach er von „dem Knaller des Jahres“ und kündigte, wie am 26. November in Leipzig, 15.000 Teilnehmer*innen an. Dem Aufruf folgten jedoch nur knapp 1000 Menschen, die nach wenigen hundert Metern ihre Demonstration aufgrund antifaschistischer Blockaden abbrechen mussten.

Bild: Provinz Report


Auch wenn weniger Teilnehmer*innen Montags auf die Straße gehen, so nimmt nicht zwingend die Gewaltbereitschaft ab. Denn übrig bleibt oft der harte Kern des Protests, der auch nicht vor Angriffen auf Journalist*innen und Gegendemonstrant*innen zurückschreckt. In der Vergangenheit kam es auch in Gera zu massiven Angriffen, teilweise bekam auch Anmelder Klar Anzeigen wegen Körperverletzung.

Zum Abschluss der Demonstration hielt Klar eine Abschlussrede, bei der nur noch etwa 250 Menschen zuhörten. Alle anderen Teilnehmer*innen hatten sich schon auf den Heimweg gemacht. In dem Redebeitrag machte Klar Geflüchtete für Vergewaltigungen von Frauen und Mädchen verantwortlich. Meinte auch, es seien ja nicht alle schlecht. Er selbst gehe jede Woche zum Griechen essen. Jeder Geflüchtete, der jedoch nicht arbeite, müsse abgeschoben werden.
In dieser Rede zeigte Klar deutlich sein rassistisches Weltbild und beendete danach die Demonstration mit einem Feuerwerk.

LZO Redaktion

Artikel teilen:
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen