Spontandemonstration wegen Räumung des Heibo5 Minuten Lesezeit

Am Abend des 18. Februar fand im Leipziger Stadtteil Reudnitz anlässlich der kürzlichen Räumung der Waldbesetzung „Heibo“ in Ottendorf-Okrilla nahe Dresden eine spontane Demonstration der linksradikalen Szene statt.

Bild: LZO


Im geräumten „Heibo“ hätte die sächsische Polizei als Teil des Staates mal wieder Profitorientierung gewaltvoll durchgesetzt. Wieder werde ein komplexes Ökosystem aus Wald und Mooren plattgemacht. Außerdem sei der Wald für viele ein gesellschaftlicher Freiraum geworden, der nun verloren gehe.

„Wieder hat sich gezeigt, dass es egal ist wen wir wählen, sie alle führen die Umweltzerstörung ununterbrochen fort. Die Zeit der netten Märsche und Anträge im Parlament sind vorbei. Wir können nur auf uns selbst zählen“

Erklärung der Aktivist*innen über die Gründe für die wütende Demonstration.


Als weitere Grund für die Spontandemonstration galt der Haftfall Alfredo Cospito in Italien. Alfredo Cospito ist ein Anarchist, der seit zehn Jahren wegen zwei Anschlägen im Gefängnis sitzt. Seit Anfang Februar befindet er sich im Hungerstreik, um gegen die sogenannte „harte Haft“ zu protestieren. „Jeden Tag komplett isoliert und überwacht zu werden, ohne Aussicht je wieder frei zu kommen, ist wie lebendig begraben zu sein“, hieß es von den Demonstrant*innen.

Man wolle dezentral gegen Staat und Kapitalismus, gegen die Ausbeutung von Mensch und Natur ankämpfen. „Schlagen wir hier zurück“, lautete der offensive Aufruf. Gemeinsam müsse die Wut gegen die Polizei als Rache unter anderem für den „Heibo“ auf die Straße getragen werden.

Bild: LZO


Diese Wut war an diesem Abend deutlich zu spüren. Einige Autos wurden mit zerschlagenen Scheiben hinterlassen. Eine Filiale des Versicherungskonzerns Allianz war ebenfalls Ziel von Angriffen. Zusätzlich dazu wurden Graffiti gesprüht und eine brennende Barrikade errichtet. Die anrückende Polizei wurde versucht mit sogenannten Krähenfüßen aufzuhalten, die die Demonstration auf der Straße hinterließen. Ein Polizeiauto wurde durch die Krähenfüße beschädigt. Die Polizei hat Ermittlungen wegen schweren Landfriedensbruch aufgenommen.

LZO Redaktion

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