Protest gegen Neonazi-Kundgebung5 Minuten Lesezeit

Am 21. Januar fand in Magdeburg eine Kundgebung der neonazistischen „Neuen Stärke Partei“ anlässlich der Bombardierung Magdeburgs statt. Hunderte Antifaschist*innen protestierten an verschiedenen Orten in der Stadt gegen die Kundgebung und rechtes Gedankengut.

Bild: LZO

Alle Jahre wieder!

Seit Jahren finden anlässlich der Bombardierung in Magdeburg Aufmärsche von Neonazis statt. In diesem Jahr war zuerst keine Demonstration angekündigt. Nachdem die Teilnahme in den letzten Jahren massiv zurückging, wurde in diesem Jahr dann kurzfristig nur zu einer Kundgebung aufgerufen.

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Der rechte Streamer Sebastian Weber („Weichreite TV“) im Gespräch mit Neonazis der „Neuen Stärke Partei“


Am Nachmittag versammelten sich Antifaschist*innen unter anderem am Neustädter Bahnhof und starteten von dort aus eine Demonstration gegen die neonazistische Kleinstpartei. Einige Neonazis versammelten sich am Bahnhof und wurden dann von der Polizei zum Kundgebungsort am Neustädter Friedhof begleitet. Hier stießen noch weitere Neonazis, unter anderem aus Mecklenburg-Vorpommern hinzu. Insgesamt nahmen etwa 35 Neonazis an der extrem rechten Kundgebung teil.
Der antifaschistische Gegenprotest lief lautstark mit mehreren Hundert Personen an der Kundgebung der Neonazis vorbei. Für eine Zwischenkundgebung hielten die Demonstrant*innen an und zeigten Mittelfinger in die Luft.
Außerdem wurde beispielsweise „Alle wolln das Selbe, Nazis in die Elbe“ gerufen.


Nachdem die Neonazis bei ihrer Kundgebung Fackeln entzündet hatten, stellten sie sich auf, um gemeinsam zurück zum Neustädter Bahnhof zu ziehen. Dort angekommen, drehten sie wieder um und zogen zurück zum Friedhof, um dort eine Schweigeminute abzuhalten. Anschließend wurde die Versammlung beendet.


Insgesamt stellten sich den etwa 30 Neonazis laut Angaben des Gegenprotest 900 Antifaschist*innen entgegen, die an verschiedenen Stellen in der Stadt und auch in Hör- und Sichtweite protestierten.
Für die durch zahlreiche Austritte geschwächte „Neue Stärke Partei“ wird dieser Tag als weiterer Misserfolg im Gedächtnis bleiben.
„Nazi-‚Trauermarsch‘ ist endgültig Geschichte“, schreibt das Bündnis „Solidarisches Magdeburg“ in ihrer Pressemitteilung. Zu verdanken sei dies vor allem dem Engagement der antifaschistischen Zivilgesellschaft, die in den vergangen Jahren immer wieder gegen die Neonazi-Aufmärsche in der Stadt protestiert habe.

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