In den vergangen Monaten liefen wieder mehr Menschen durch die Kultur-Stadt Weimar. Zur Zeit zählen diese ca. 1200 „Spaziergänger*innen“ . Viele behaupten immer noch, sie würden nicht wissen, dass diese von Neonazis angeführt, organisiert und unterwandert sind. Die Teilnehmer*innen der Montagsdemonstration tragen immer wieder Fahnen der rechtsextremen “Freien Sachsen” und der Partner-Organisation “Freies Thüringen”, Parteien wie “die Basis” und die “AfD” sind auch dabei.

Grund für die Spaziergänge sind längst nicht mehr die Corona-Maßnahmen. Sie demonstrieren gegen die steigenden Preise, für Frieden mit Russland, gegen die “Ausländerflut” und zuletzt gegen die “Unterdrückung des Volkes”. Die Masse an Menschen hat mittlerweile eine Choreografie für ihre Schlachtrufe entwickelt. Anwesende Journalist*innen werden häufig angepöbelt und auch Passant*innen ziehen sich montags schnell zurück, wenn sie die Rufe des Spaziergangs durch die Straßen hallen hören. Der Unmut gegenüber den aktuellen Krisen ist deutlich zu spüren, einige der Teilnehmer*innen reden von fehlenden Alternativen.

Dabei haben sich längst auch solidarische Bündnisse gegen die aktuelle Krise gebildet, die sich klar von rechtem Gedankengut distanzieren. So auch in Weimar, hier hatte ein breites Bündnis gegen Rechts zum Protest für Enteignung der Großkonzerne, für gerechte Umverteilung von oben nach unten, für den Ausbau des ÖPNV, Angleichung des Lohns und Bürgergelds an die steigenden Kosten aufgerufen.


