Keine Ludendorffer in Dorfmark 4 Minuten Lesezeit

Seit mehr als 40 Jahren trifft sich der “Bund der Gotterkenntnis” auch bekannt als die Ludendorffer Nazis im kleinen Dorfmark in der Heide. Sie tagen immer in der Osterzeit, wobei sie rassistisches, antisemitisches und fremdenfeindliches Gedankengut weitertragen. Nachdem die faschistische Gruppe um die Ludendorffer sich am 9. April nicht blicken ließ, wurde eine Austragung ihrer Tagung am 15. April vermutet.

Zu den Tagungspunkten ihrer „Ostertagung“ gehört unter anderem “Die Geschichte der Hochfinanz”. Allein dieser Punkt macht die antisemitische Weltanschauung deutlich. Der Name Ludendorff stammt von Mathilde Ludendorff, die die Ansicht vertrat, man könne Menschen in Licht- und Schattengeborene einteilen. Die Lichtgeborenen lägen der Gotterkenntnis näher und würden so die herrschende “Rasse”bilden; eine „Vermischung“ verderbe jene „Gotterkenntnis“.
Dies zeigt nur einen kleinen Ausschnitt des rassistischen und rechten Weltbilds, dass die Neonazis versuchen zu verbreiten (Mehr Informationen zu den Ludendorffern und der Geschichte der Bewegung)


Am 9. April versammelten sich 250 Menschen in Dorfmark, um gegen die Neonazis zu protestieren, die in den letzten Jahren aus ganzen Deutschland angereist kamen. Außerdem thematisierten die Aktivist*innen gegen Neonazis und rechte Gewalt im Dorf. Die Start- und Endkundgebung fand unmittelbar neben dem Gasthaus “Zur Post” abgehalten, in dem sich die Neonazis seit Jahrzehnten treffen (unser Bericht über die Demonstration).

Bild: Rio Turner

Auch eine Woche nach Ostern blieb das Gasthaus allerdings wiederholt leer. Dennoch zog die antifaschistische Demonstration durch Dorfmark, um zum zweiten Mal dieses Jahr ein klares Zeichen gegen rechte Aktivitäten zu setzen.
Auch Anwohner*innen schlossen sich dem Protest an und bestückten Häuser mit Bannern unter anderem mit der Aufschrift „Wir wollen keine Ludendorffer“.
Auch wenn die Nazis sich in diesem Jahr nicht in Dorfmark zur Tagung trafen, kann es sein, dass sie sich an einem anderen Ort oder zu einer anderen Zeit zusammenfinden werden, um ihre Tagung abzuhalten.
Nachdem die Demonstration mit verkürzter Route ihr Ende an der Post fand gab es wie schon eine Woche zuvor Kaffee und Kuchen bei der Abschlusskundgebung.

Bild: Rio Turner
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