Kein Ring den Rechten4 Minuten Lesezeit

Am 07. November 2020 kam es in Leipzig zu Ausschreitungen bei einer Querdenken-Großdemonstration. Tausende Verschwörungsideolog*innen, Coronaleugner*innen und gewaltbereite Neonazis versuchten an diesem Tag über den Ring zu laufen, durchbrachen Polizeiketten und griffen Journalist*innen und Gegendemonstrant*innen an.
Genau zwei Jahre später wollte die „Bewegung Leipzig“ an die große Querdenken Demonstration anknüpfen und erneut über den Ring marschieren.

Bild: LZO


Die Massen blieben jedoch aus. In der Spitze beteiligten sich laut Polizei lediglich 1.500 Menschen an der verschwörungsideologischen Demonstration. Neben der sogenannten „Freien Linken“ nahm auch die AfD mit eigenen Bannern, Plakaten und Fahnen an der Demonstration teil.
Nicht nur Sandra Gabriel („Freie Linke“), Volker Beiser (Ex-NPD), Tobias Keller (Vorsitzender der AfD-Stadtratsfraktion in Leipzig), auch der bundesweit bekannte Neonazi Enrico Böhm war unter den Teilnehmenden zu sehen. Dem ehemaligen NPD-Stadtrat wird die Bildung einer kriminellen Vereinigung nach Paragraf 129 StGB vorgeworfen. Er soll spätestens ab August 2018 tausende neonazistische und antisemitische Bücher über den Verlag „Der Schelm“ verkauft haben.
Die Organisator*innen des Aufzugs stört seine Teilnahme und die Teilnahme anderer bekannter Rechtsradikaler nicht.


Eine entschlossene Spontanversammlung auf Höhe der Thomaskirche setzte dem Treiben auf dem Ring ein Ende. Hunderte Antifaschist*innen hatten sich hier auf die Straße gesetzt, um den Verschwörungsideolog*innen „das Jubiläum zu versauen“.


Die Polizei stoppte den Aufmarsch der „Bewegung Leipzig“. Viele Teilnehmer*innen wollten weiterlaufen und fingen sofort an, die Polizei zu provozieren.
Die Versammlungsleitung rief dazu auf, nicht weiter zu provozieren, sondern zurück zum Augustusplatz zu laufen. Einige Teilnehmer*innen sahen das anders und verblieben vor der Polizeikette. Sie brüllten „Widerstand“ sowie „Straße frei“ und wollten eine neue Versammlung anmelden.

Bild: LZO


Nach und nach entfernten sich die Teilnehmer*innen jedoch. Für die verschwörungsideologische Szene stellte sich ihr „Jubiläum“ als ein komplettes Desaster heraus. Für den Gegenprotest ein voller Erfolg. Nach nur einem Drittel der Strecke wurde die „Bewegung Leipzig“ erfolgreich blockiert und zum Umdrehen gezwungen.

LZO Redaktion

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