Am 30. April fand in Leipzig eine anarchistische Demonstration für den 6-Stunden-Arbeitstag statt, zu der die „Offene Anarchistische Vernetzung“ aufgerufen hatte.
Der bunte Demonstrationszug zog lautstark vom Hauptbahnhof durch die Innenstadt zum Wilhelm-Leuschner-Platz, wo eine Zwischenkundgebung stattfand. Danach liefen die Demonstrant*innen in den Süden bis zum Alexis-Schumann-Platz, wo die Demonstration schließlich endete.

„Wir glauben, dass eine bessere Welt für uns alle möglich ist“, schrieb die „Offene Anarchistische Vernetzung“ in ihrem Aufruf. Aufgrund von Inflation und Krisen hätten viele Menschen weniger Geld, müssten länger arbeiten und dabei zusehen, wie Konzerne Profite machen. „Wir haben keine Lust, unser gesamtes Leben nur zu arbeiten, um über die Runden zu kommen. Wir denken, dass eine andere Form des Arbeitens und Lebens möglich ist“, so die Aktivist*innen weiter.
Man wolle selbst über die Arbeitszeit entscheiden und selbstbestimmt Betriebe verwalten. Die Forderung, welche an diesem Vortag des 1. Mai im Mittelpunkt stand, war die nach einem 6-Stunden-Arbeitstag. Zusätzlich dazu brauche es eine Arbeitsentlastung für alle. Unbezahlte Arbeitszeit, wie beispielsweise Care-Arbeit, werde häufig bei der Diskussion um Arbeitszeiten vergessen.

Das Datum wurde nicht zufällig gewählt, vielmehr wolle man den den 1. Mai wieder zurück zu seinen Anfängen führen, wie die Redner*innen mehrfach auf der Demonstration betonten. Am 1. Mai müsse gegen rechte Aufmärsche protestiert werden, weshalb der Vortag für die Betonung eigener inhaltlicher Standpunkte genutzt wurde.

Der Aufzug lief als bunter Demonstrationszug durch die Stadt und wies über den Lautsprecher und mit Flyern auf die Anliegen der Aktivist*innen hin.
Passant*innen reagierten entweder positiv oder riefen den Teilnehmer*innen zu, dass diese erstmal arbeiten gehen sollen.