Blockade des LNG-Forums4 Minuten Lesezeit

Am Morgen des 22. Mai blockierten rund 45 Aktivist*innen der Klimagerechtigkeitsgruppe „Ende Gelände“ einen Eingang zum 5. Globalen LNG-Forum in Hamburg, um ihren Protest gegen die Lobby-Arbeit der fossilen Gas-Industrie auszudrücken. Zum Forum wurden internationale Unternehmen wie Shell, Engie, Eurogas oder Uniper erwartet. Hinter den Türen des Hyperion Hotels in Hamburg tauschte sich die Branche vom 22. bis zum 23. Mai über LNG-Infrastruktur aus. Immer wieder wird Flüssiggas, da es als besonders klimaschädlich gilt, von Klimaaktivist*innen kritisiert. Zahlreiche Proteste begleiten beispielsweise Ausbauprojekte von LNG-Terminals.

„Wer im Jahr 2023 noch den Ausbau fossiler Infrastruktur forciert, muss mit massivem Widerstand rechnen. Gas ist ein Klimakiller. Doch statt schnellstmöglich auszusteigen, werden an der norddeutschen Küste Milliarden in neue LNG Terminals investiert. Neu abgeschlossene LNG-Lieferverträge legen Gasimporte auf Jahrzehnte fest, schaffen Überkapazitäten und zementieren das langfristige Festhalten der Bundesregierung an fossilen Energieträgern. Auf Lobbyevents wie dem Global LNG Forum wird die Klimakatastrophe weitergeplant. Dem stellen wir uns entgegen!“

Rita Tesch, Sprecherin von Ende Gelände Hamburg

Die Aktivist*innen kritisieren, dass in einigen Medien und von einigen Politiker*innen Gas als „grüne Brückentechnologie“ dargestellt werde. Vielmehr sei Gas keine Alternative und keineswegs klimafreundlich. Der Import von Flüssiggas gehe einher mit der Ausweitung von Fracking im Globalen Süden und auf indigenen Territorien. Fracking gilt als stark klimaschädliches Förderverfahren.
Die auf der Konferenz vertretenen Unternehmen würde Milliardengewinne durch „koloniale Ausbeutung“ machen, heißt es von der Klimaaktivist*innen in einer Pressemitteilung zur Blockade.

Der Ausbau der Gasinfrastruktur werde in Deutschland durch Milliarden subventioniert. „Das werden wir nicht zulassen“, so Rita Tesch von Ende Gelände Hamburg weiter, „Kein LNG-Ausbau mehr ohne Gegenprotest“.
Die Polizei räumte die kurzzeitige Blockade, mehrere Personen wurden vorübergehend festgenommen. Zusätzlich zur Blockade fand am Nachmittag eine Demonstration von verschiedenen Akteur*innen der Klimagerechtigkeitsbewegung unter dem Motto „LNG Stoppen! Klima Retten!“ statt.

LZO Redaktion

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