Am 23.10.1923 begann in Hamburg der sogenannte Hamburger Aufstand. Tausende Arbeiter*innen und Kommunist*innen errichteten in vielen Stadtteilen Hamburgs Barrikaden, kämpften gegen die Polizei, besetzen Häuser und einige ließen für den Kampf sogar ihr Leben. 100 Jahre später riefen mehrere antifaschistische und kommunistische Organisationen zur Demonstration an der Hamburger Straße auf.



Etwa 250 Menschen folgten diesem Aufruf und schlossen sich zu einer kämpferischen Demonstration zusammen, welche sich auf die Spuren der aufständischen Kommunist*innen begab. Es wurden verschiedenste Plätze in Barmbek abgelaufen, wo Barrikaden der Kämpfenden errichtet wurden. Zu Zeiten des Hamburger Aufstands war besonders Barmbek ein wichtiger Stadtteil. Hier konnte die KPD damals ca. 25% der Wähler*innen von sich überzeugen, was dazu führte, dass sich auch Zivilisten der Polizei entgegen stellten. Barmbek war der letzte Stadtteil, in dem die Aufständischen die Waffen niederlegten und den wahrscheinlich letzten Revolultionsversuch Deutschlands beendeten.




Nach gut zwei Dritteln der Aufzugsroute trafen die Teilnehmer*innen auf eine weitere Demonstration, die vom maoistischen Roten Bund organisiert war. Die beiden Demonstrationen schlossen sich allerdings nicht zusammen. Grund dafür sind inhaltliche Differenzen der politischen Grundsätze, sowie fehlende Absprachen. Auch die Polizei wirkte mit der Situation leicht überfordert.
Wenig später wurden palästinasolidarische Banner ausgerollt, themenbasierte Reden gehalten und auch Demonstrationssprüche skandiert. Man sprach sich währenddessen allerdings auch gegen Antisemitismus aus. Im selben Moment wurde viel Pyrotechnik gezündet, sodass die Straße in rotem Rauch versank. Die Demonstration wurde direkt von der Polizei gestoppt. Ab diesem Zeitpunkt suchten die eingesetzten Kräfte immer neue Gründe, um die Demo nicht weiterlaufen zu lassen. Letztlich konnten die Demonstrant*innen allerdings ohne weitere Zwischenfälle weiter bis zum Endpunkt laufen. Dies geschah allerdings erst nachdem ein palästinasolidarisches Banner eingepackt und Vermummung abgenommen wurde. Die Demonstration wurde an der U-Bahnstation Barmbek mit den Worten „100 Jahre Hamburger Aufstand, wir planen den nächsten“ beendet.

